Der Versuch einer Definition
Hochsensible Menschen nehmen ihre Innen- und Umwelt besonders intensiv und vielschichtig wahr. Dies zeigt sich auf unterschiedliche und höchst individuelle Weise.

Grob betrachtet lässt es sich wie folgt zusammenfassen:
- die Informations- und Reizverarbeitung verläuft äußerst detailliert und tiefgreifend
- das Nervensystem verfügt über weniger Wahrnehmungsfilter, was zu einer schnelleren Übererregung – insbesondere auf allen Sinneskanälen – führt
- Erlebnisse werden mit einer facettenreichen emotionalen Intensität und besonders feinen Antennen für die Stimmungen anderer Menschen und zahlreichen vielfältigen Umweltdetails durchlebt
Dies führt, insbesondere in der heutigen schnelllebigen; perfektionistischen und informationsbeladenen Welt, zu einer schnelleren Erschöpfung und stärkerem Erholungsbedürfnis.
Nicht selten folgt daraus ein Rückzug aus dem sozialen Leben, verbunden mit dem stetigen, diffusen Gefühl „anders zu sein". Oder sie geraten durch die ständige Überstimulation in eine dauerhafte Überforderung. Daraus resultiert nicht selten ein Burnout-Syndrom.
Nach aktuellem Wissensstand sind 15 bis 20 % der Bevölkerung mit dem Persönlichkeitsmerkmal der Hochsensibilität ausgestattet – Männer gleichermaßen wie Frauen. Und meist, ohne es zu wissen.
An dieser Stelle sei noch einmal betont, dass die Ausprägung höchst individuell gewichtet auftritt und sich nicht zwingend bei jedem in allen Bereichen vollumfänglich wiederfindet.